Mögliche Verschärfung der Regulierung drückt die Kurse

Es ist die weltweit wachsende Unsicherheit, die den aufstrebenden Kryptowährungssektor nun schon seit einiger Zeit am Boden hält. Waren auf Bitcoin-Kurseinbrüche in der Vergangenheit regelmäßig „V-Erholungen“ samt Ausbildung von neuen Hochs gefolgt, worauf viele Akteure auch nach dem scharfen Kursrückgang seit Dezember letzten Jahres gesetzt hatten, so sehen die Dinge nun gänzlich anders aus.

Hauptgrund für die schleppende Kursentwicklung im Bitcoin-Sektor ist nach Ansicht vieler Analysten die Unsicherheit im Hinblick auf eine potenzielle Verschärfung der Regularien im Handel mit Digitalwährungen. In manchen Wirtschaftsräumen ist aus aktueller Sicht noch nicht einmal klar, ob es nicht gar zu einem Verbot des Kryptowährungshandels kommen wird.

China ist out! Der Zug ist nach Skandinavien weiter gezogen

China, einst Mekka des Kryptowährungshandels, ist mittlerweile nur noch zu einem Schatten seiner selbst geworden. Nicht nur, dass die Pekinger Staatsführung den Aktivitäten von ICO-Betreibern einen Riegel vorgeschoben hat, nimmt das rigorose Durchgreifen des Staates bei gleichzeitigem Anziehen der regulatorischen Daumenschrauben immer groteskere Züge an.

ICO-Akteure haben sich inzwischen in Scharen aus China verabschiedet, um ihre Zelte in den skandinavischen Ländern neu aufzuschlagen. In Ländern wie Norwegen und Schweden steht aus Wasserkraft generierter Strom, der im Angesicht der digitalen Münzherstellung in Hülle und Fülle benötigt wird, kostengünstig zur Verfügung.

Es war nicht nur der rapide wachsende Stromverbrauch, der Chinas staatliche Behörden zu einem Eingreifen in den heimischen Kryptowährungssektor veranlasst hat. Auch der rasanten Kapitalflucht aus dem Reich der Mitte wurde mittels eines Kaufs von Kryptowährungen ein gedeihender Nährboden verschafft. Damit scheint es nun vorbei zu sein.

Der ehemalige Vorreiter vereint nur noch 1% der Handelsaktivitäten auf sich

Denn neueste Daten zeigen, dass der in Yuan denominierte Handel mit Bitcoins in China auf nur noch 1% in Relation zu den globalen Handelsaktivitäten gesunken ist. Darüber berichtete unter anderem die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua, die sich wiederum auf neue Daten der chinesischen Zentralbank bezog.

Vor nicht allzu langer Zeit sah dies noch ganz anders aus. Denn China hatte sich als globaler Vorreiter im Kryptowährungshandel erwiesen, bevor es im letzten Jahr zu einer durch die Pekinger Regierung angeordneten Schließung der Kryptowährungsbörsenplätze im Land kam. China hat seine Vorreiterrolle auf diesem Gebiet mittlerweile eingebüßt.

Hieran zeigt sich, wie wichtig es den chinesischen Behörden zu sein scheint, die absolute Kontrolle über diesen schnell wachsenden Sektor auszuüben – mit welchen Mitteln auch immer. Dieses Unterfangen scheint erfolgreich gelungen zu sein, wenn man bedenkt, dass sich die Kapitalflucht aus China in den vergangenen Monaten deutlich minimiert hat.

Japan ist die Nr.1

Mittlerweile hat Japan den Staffelstab von China übernommen. Im vergangenen Jahr ließ die Meldung aufhorchen, dass die japanische Regierung die Kryptowährung Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel anerkannt hat. Dies jedoch nicht ohne gleichzeitig ein neues Lizenzsystem für digitale Kryptowährungsbörsen und -umschlagplätze einzuführen.

Eine Verschärfung der Regulierung hat allerdings nichts daran geändert, dass sich nun Japan zum globalen Zentrum des Kryptowährungshandels gemausert hat. Laut CryptoCompare.com vereinen in Yen denominierte Transaktionen mittlerweile einen Marktanteil von knapp 45% am globalen Bitcoin-Handel allein auf sich. Hieran zeigt sich recht gut, wohin die Reise im Kryptowährungsbereich auf globaler Ebene gehen dürfte:

Wo geht die Reise hin?

A) Plättung des Sektors durch Regierungen und Notenbanken im eigenen Jurisdiktionsbereich aufgrund von welch auch immer gearteten Bedenken (in China hauptsächlich Kapitalflucht)

B) Verschärfung der Regulierung und staatlichen Kontrolle samt Generierung von neuen Steuern durch staatliche Behörden. Kryptowährungen wie Bitcoin avancieren zu digitalen und offiziell anerkannten Parallelwährung zu den gängigen Fiat- und Papierwährungen wie dem Yen.

Eines dürfte sowohl unter Berücksichtigung von A) als auch B) jedoch klar sein: Die Wild-West-Zeit im Kryptowährungssektor ist vorüber!

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